Foto: Der C-Quester 3. Quelle: Moritz Jacobi.
Verdutzte Gesichter bei Besuchern, die plötzlich einem knallroten Mini U-Boot gegenüberstehen. Die niederländische Firma U-Boat Worx stellt auf der ITB Berlin 2011 ihr Produkt vor: Mini U-Boote, die für Urlaubsausflüge, aber auch zu Forschungszwecken oder als Beiboot von Yachten eingesetzt werden können.
Das Ausstellungsmodell C-Quester 3 sieht aus wie eine Rettungsboje in „Baywatch“ im PKW-Format, wiegt knapp viereinhalb Tonnen und fährt mit maximal zwei Passagieren und einem Piloten bis zu 6 km/h. Lithium-Ionen-Batterien treiben vier Turbinen an, um das Boot in maximal 100 m Tiefe zu befördern. Im Innenraum sitzen zwei Passagiere während der Pilot stehend das Boot lenkt. Die transparente Kuppel bietet einen guten Rundumblick in die marine Umgebung. Die 15 Mitarbeiter des Unternehmens bauen und betreiben auch andere Bootstypen, etwa den C-Explorer mit bis zu sieben Passagieren und 1.000 m Tiefgang. Nachdem sich der Einsitzer der 2005 gegründeten Firma nicht besonders gut verkauft hatte – die Passagiere hätten selbst fahren müssen – stieg man vor zwei Jahren auf U-Boote für Kleingruppen um. Ein neues Marktsegment im Unterwassertourismus, denn bisher wurden U-Bootfahrten nur für größere Gruppen angeboten. Von Aruba in der Karibik legt beispielsweise die „Atlantis“ mit bis zu 45 Personen ab in die Tiefen des Meeres.
Wieviel Zeit der Bau eines U-Bootes beansprucht? Mindestens drei Monate, sagt Erik Hasselman, Marketing Manager bei U-Boat Worx, doch der neue Siebensitzer braucht bis zu eineinhalb Jahre. „Wir stellen das neue Modell für bis zu sieben Personen vor, um zu schauen, ob es dafür auch eine Nachfrage gibt. Es ist schon etwas Exklusives, man fährt im kleinen Kreis mit dem U-Boot durch das Meer und erhält wissenswerte Infos vom Kapitän, zum Beispiel über Korallenriffe. Unsere Piloten sprechen mehrere Sprachen, um sich mit den Passagieren zu unterhalten.“ Die Boote gehören zur Kategorie der one atmosphere submersibles, d.h. im Innenraum herrscht ungefähr derselbe Druck wie an der Oberfläche, und Probleme des Druckausgleichs erübrigen sich. Der C-Quester 3 kostet rund eine Million Dollar (über 720.000 Euro).
Bisher wurden fünf Boote verkauft, zwei als Beiboote von Superyachten, zwei für touristische Unternehmen und eines für die marine Forschung. Da die Boote auf Bestellung gebaut werden, berücksichtigt die Firma auch individuelle Wünsche der Kunden. So kann der klimatisierte Innenraum auf Wunsch sogar mit iPod-Station und Champagnerkühler ausgestattet werden. Aber das kostet extra.