20 Jahre „young press“ auf der ITB

Recherchieren, texten, bloggen – die ITB in Echtzeit

Jeden Tag entstehen unter Zeitdruck dutzende Artikel auf der ITB – das ist nicht nur Alltag bei den fest etablierten Reisemagazinen, sondern auch in der Young Press Redaktion mitten im Pressezentrum. Hier lernen rund zwölf Nachwuchsjournalisten das journalistische Arbeiten in Echtzeit, täglich begleitet von zwei professionellen Journalisten. Bereits zum 20. Mal veranstaltet die Thomas-Morus-Akademie Bensberg in Kooperation mit der Messe Berlin den Young Press Workshop.

Dr. Wolfgang Isenberg, der Gründer des Young Press Workshops und Direktor der Thomas-Morus-Akademie, erinnert sich an die Anfänge: „Die Idee zum Workshop kam uns auf der ITB Berlin selbst als die Akademie eine Veranstaltung zum Thema Schulaustausch leitete. Damals dachten wir uns, wir müssten eigentlich mal ein Projekt ins Leben rufen, das Nachwuchsjournalisten fördert, die im Reisebereich schreiben möchten.“ Der damalige Pressesprecher der ITB Berlin, Peter Köppen, fand die Idee sofort super und unterstützte Isenbergs Vision. Und diese Kooperation funktioniert nun schon seit 20 Jahren. Die Messe ermöglicht die Arbeit der Nachwuchsjournalisten, indem sie die Räumlichkeiten und Technik zur Verfügung stellt.

Klaus Betz ist freier Journalist und war die ersten neun Jahre als Ausbilder dabei. Er hat das Konzept des Workshops mitentwickelt. „Am ersten Tag des allerersten Workshops  war die Hölle los,“ sagt Betz. „Damals gab es die Artikel nur im Print. Die Deadline für die Abgabe war längst überzogen und immer noch fehlten wichtige Details in den Artikeln der Jungjournalisten. Vertreter der ITB kamen ständig in den Redaktionsraum und fragten nach den Artikeln: ´Wann seid ihr endlich fertig?‘ Alles ist noch gut ausgegangen und am zweiten Tag lief es schon viel besser“, so Betz.

Seither hat sich der Workshop jedes Jahr weiterentwickelt. Edith Kresta, seit 1989 Journalistin bei der taz, ist seit 20 Jahren als journalistische Begleitperson beim Young Press Workshop dabei und gibt auch dieses Jahr wieder wertvolle Tipps. Sie sieht den Workshop als eine tolle Möglichkeit das schnelle Arbeiten zu erlernen, sich durch den „Dschungel an Ausstellern und Informationen zu kämpfen“ und die unterschiedlichen journalistischen Formen zu üben.

Im Laufe der Jahre hat sich die Arbeit von Young Press von Print zu Online entwickelt. Anfangs lag die Zeitung als ITB Beigabe im Pressezentrum aus. Jetzt ist es ein reiner Young Press Blog, was thematisch eine größere Freiheit für die jungen Journalisten bedeutet: Interview, Kommentar, Glosse, Videos und Fotogeschichten – alles ist möglich. Seit etwa vier Jahren ist Young Press auch auf den Social Media Portalen wie Facebook und Twitter vertreten. Außerdem erzählen nun auch Referenten von Reisebuchverlagen, wie etwa vom Merian-Verlag dem Young Press Team von ihrer Arbeit. Auch Blogger, die ihre neuesten Reisetrends im Netz vorstellen sind seit ein paar Jahren regelmäßig zu Gast.

Tobias Asmuth, der das Young Press Team seit fünf Jahren an einem Tag des Workshops begleitet, kann die Veränderung bezeugen. Die Möglichkeit online zu publizieren führe seiner Meinung nach zu einer größeren journalistischen Freiheit. Außerdem bleibe mehr Zeit für die Themenfindung und Recherche. „Der Young Press Workshop ist eine gute Möglichkeit für Nachwuchsjournalisten sich darüber klar zu werden, ob der Journalismus wirklich was für sie ist“, sagt der erfahrene Journalist.

Egal was sich verändert hat: Das Ziel des Workshops ist seit 1994 das Handwerk des  Schreibens rund um das Thema Reisen zu erlernen und es idealerweise zum Beruf zu machen. So wie Miriam Eckert. Sie nahm 2008 am Young Press Workshop teil und ist dieses Jahr als inzwischen gelernte freie Journalistin auf der ITB. Durch Zufälle ist sie ans Schreiben gekommen und auf dem Workshop „hat dann alles zusammengepasst: Das Schreiben, Leute aus aller Welt zu treffen, Sprachen anzuwenden, interessante Themen aufzutun und dazu das Handwerk im Workshop zu erlernen: Besser ging’s ja gar nicht.“ Bis heute hat sie den Kontakt zu ihrem Trainer Tobias Asmuth gehalten, der sie damals sehr unterstützt hat. Nach dem Workshop hat sie ihr Ziel konsequent verfolgt, machte ein Volontariat bei der Passauer Neuen Presse und versucht nun als freie Journalistin Fuß zu fassen.

Thomas Niederberghaus war fünf Jahre lang Betreuer der Nachwuchsjournalisten. Auch heute kommt er – Jahre nach seinem letzten Einsatz – immer wieder zum Schauen vorbei. Der ehemalige Zeit-Journalist findet es toll, dass kreative Geschichten zustande kommen, „weg von den üblichen Normen.“ „Hauptsache rumspinnen“ ist sein Tipp an die Workshop-Teilnehmer. „Umso mehr gesponnen wird, umso höher ist die Aufmerksamkeit.“ – und das setzt Young Press hoffentlich auch in Zukunft um. vea

 

Zitate von den professionellen Betreuern der Nachwuchsjournalisten, ehemaligen Teilnehmern und langjährigen Unterstützern: 

Joachim Mohr unterstützte den Young Press Workshop der Thomas Morus Akademie Bensberg viele Jahre von Seiten  der Bundesagentur für Arbeit in Bonn: „Der Young Press Workshop war mir immer sehr wichtig und es war immer ein Erlebnis, was die jungen Journalisten in all den Jahren zusammen getragen haben.“

Julia von La Chevallerie, seit 20 Jahren Journalistin u.a. für den NDR und rbb, ist seit zwei Jahren Begleiterin des Workshops: „Der Young Press Workshop ist eine super Spielwiese. Es ist ein sehr seriöses Seminar, indem man die Grundlagen des Journalismus erlernen soll. Gleichzeitig ist es aber auch, da die Messe so breit und bunt ist, wie ein Spielplatz auf dem man sich richtig austoben kann und alles mal probieren darf. Nach dem Workshop haben die Teilnehmer ein richtig gutes Gefühl wie man im Reisejournalismus arbeiten kann.“

Monika Weiß ist Medien-Referentin der Thomas Morus Akademie Bensberg und leitet den Young Press Workshop: „Ich finde es super klasse, dass die Nachwuchsjournalisten so engagiert sind und wirkliches Interesse an den Themen der Messe zeigen, aber auch vor allem am journalistischen Arbeiten. Davon bin ich begeistert.“

Yvonne Zagermann, freiberufliche Redakteurin und seit 2013 hauptberuflich Reisebloggerin ist zum zweiten Mal als Betreuerin bei Young Press dabei: „Die ITB ist die ideale Plattform für den Young Press Workshop. Hier hat man alles vor Ort was man braucht, um Geschichten zu finden und umzusetzen. Man kann direkt alles praktisch anwenden was man im Workshop lernt. Und für mich persönlich, ich finde es super spannend mich mit jungen Journalisten  zu unterhalten und ihre Ideen kennen zu lernen.“

Alexander Möthe, 34, war 2004 Teilnehmer bei Young Press und ist mittlerweile als Journalist tätig. Jedes Jahr verfolgt er den YP-Blog aufs Neue: „Für mich war der Workshop in seiner Gesamtheit eine sehr prägende Erfahrung. Auf der einen Seite journalistisch, weil ich erstmals mit Redaktionsabläufen, Schreiben unter Zeitdruck und größeren Themen positiv konfrontiert wurde. Zum anderen war es die menschliche Erfahrung: Mit einem Dutzend Menschen einen Journalisten-Haufen zu bilden, der sich sehr schnell sehr eng zusammengefunden hat. Ich empfehle Nachwuchsjournalisten bis heute dringend, den Young Press-Workshop mitzunehmen.“

Marcel Weyrich, 25, nimmt schon zum sechsten Mal beim YP Workshop teil: „Jedes Jahr konnte ich Neues ausprobieren und lernen. Durch die Erfahrung, die ich bei Young Press gemacht habe, konnte ich meinen eigenen Reiseblog starten. Durch die Expertise der Workshop Begleiter weiß ich was ich beachten muss und wie ich meinen Reiseblog so gestalte, dass er journalistisch korrekt ist. Besonders toll finde ich auch, dass die Akademie auch die neuesten Trends aufgreift und sich inzwischen sogar mit Social Media befasst.“

ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Schönheitsideal gestern und heute – Hennamalerei, eine Kunst zum Anfassen

Asa El-Dishoni (35), traditionell in langer, schwarzer Abaya, aber ohne Kopftuch, gekleidet, ist umringt von sechs, jungen europäischen Mädchen im Alter von 21 bis 29 Jahren. Asa ist Hennakünstlerin und zeigt dieses alte Handwerk seit zehn Jahren auf der ITB am Stand des Emirates Abu Dhabi. Ihre Eltern kommen aus dem Sudan. Sie selbst ist in Deutschland aufgewachsen, mit einem Deutschen verheiratet und lebt in Berlin. „Hennamalerei kann man in Salons lernen oder es wird von einer Generation auf die nächste unter den Frauen der Familie weitergegeben. Ich habe mir diese traditionelle Kunst selbst beigebracht, da ich gerne male“, sagt Asa. Während sie erzählt, fängt sie bereits an, die braune Hennapaste auf dem Handrücken einer der ersten wartenden Messebesucherinnen aufzutragen. Nach einer gewissen Einwirkzeit bekommt die getrocknete Paste eine eher orangefarbene Schattierung. „In meinem Heimatland habe ich Henna immer bewundert und eines Tages die Malerei einfach ausprobiert“, fährt sie fort. Fein säuberlich trägt sie Strich für Strich auf die Hand der jungen Damen auf, mit Leidenschaft.
Vor ihr sitzt Denise (29) aus Essen. Sie ist extra für einen Tag nach Berlin geflogen, um sich über die neuesten Reisetrends zu informieren und sich mit Henna für eine Kostümparty am nächsten Tag in ihrer Heimatstadt schmücken zu lassen. Ein kurzer, aber lohnenswerter Besuch für die Lufthansa-Reiseverkehrskauffrau. „Ich liebe die orientalischen Länder und habe sie viel bereist, von den Emiraten über den Oman bis hin zu Nordafrika. Die schönsten Hennamalereien habe ich in Marrakesch und Muscat aufgemalt bekommen. Abu Dhabi habe ich bislang noch nicht ausprobiert, deshalb bin ich hier“, sagt Denise. Denise hat extra eine Vorlage aus dem Oman mitgebracht, die wunderschöne Hennaverzierung einer omanischen Braut. Asa versucht konzentriert die von Denise gewünschte Abbildung aufzuzeichnen. „Henna bedeutet Glück“, erklärt sie. „Es wird in fast jedem arabischen Land bei Hochzeiten aufgetragen. Die Braut wird an Händen und Füßen regelrecht verziert, was ihre Schönheit unterstreichen soll.“ Die Motive variierten dabei nach Region und Mode. Aber auch die Körperstelle kann variieren. Obwohl Henna üblicher Weise an Händen und Füßen aufgetragen wird, lägen heutzutage Bauchnabel oder Oberarm im Trend.
Persönlich bevorzugt Asa dezente, eher weniger sichtbare Bemalungen zum Beispiel am Handgelenk. „Je nach Hauttyp und Pflege hält Henna ein gute Woche. Da die Paste nur in die oberste Hautschicht einzieht, hilft natürliches Öl, um die Bemalung nicht allzu schnell verblassen zu lassen und die Haut zu pflegen“, empfiehlt sie.
Stück für Stück bildet sich nun eine wunderschönen Verzweigung floraler Figuren auf Denise Hand. Zwei Tuben Henna verbraucht Asa an einem Messetag. „Henna wird aus den Blättern eines Strauches gewonnen, der sich „Lawsonia Intermis“ nennt und kommt bevorzugt in den heißen Klimazonen in Arabien, Sri Lanka, Indien, Ägypten und Sudan vor, aber auch in China und Indonesien“, erklärt die Hennakünstlerin. Die Blätter würden getrocknet und zu Pulver zermahlen. Mit verschiedenen Ölen angereichert, wird es zu einem Brei vermischt. Die Paste wird dann aufgetragen und muss einziehen. Es spannt ein wenig auf der Haut und nach kurzer Zeit bröselt der Rest von alleine ab. Die Sudanesin greift nun zu einer neuen Tube. Deutlich ist die Farbmischung des selbst hergestellten Hennas zu erkennen. „Wichtig ist, dass die Farbe der Paste hell ist, rot-braun, fast orange. Sie entfaltet sich nach erst 24 Stunden“, sagt sie. Die Farbe des Hennas ist ein deutliches Merkmal für die Qualität des Produktes. Ist die Farbe dunkel, fast schwarz, sind in der Regel chemische Zusätze im Spiel, die in Deutschland verboten sind und allergische Reaktionen auslösen können.
„Henna ist eine sehr alte Tradition. Schon die Pharaonen haben sie gepflegt und sich mit Henna die Nägel gefärbt. Die Farbe verschwand erst, wenn der Nagel herausgewachsen war“, ergänzt sie. So wurde aus der Tradition im Laufe der Jahrtausende ein Modetrend mit modernen Henna-Tattoos. Auf die Frage, warum verwendet man bis heute Henna, antwortet Asa selbstbewusst: “Weil es mit Schönheit zu tun hat, mit Schmuck und dies ist immer ein Thema für Frauen, gestern wie heute.“ (dia)

ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Der europäische Flusskreuzfahrtmarkt erholt sich – Nischenprodukte setzen sich durch

Ungarisches Parliament an der Donau in Budapest Foto: nicko tours

2013 war ein schweres Jahr für die Anbieter von Flusskreuzfahrten. Die Buchungszahlen waren rückläufig. Langandauerndes Hochwasser und der Streik der Schleusenwerter machten den Veranstaltern zu schaffen. Auch die in der Zwischenzeit für eine breite Masse erschwinglich gewordenen Hochseereisen nehmen den Flussreisen spürbar Klientel weg. TUI stellt offenbar ab 2016 sein Flusskreuzfahrtenprogramm komplett ein.

Für dieses Jahr blicken die Anbieter dennoch positiv in die Zukunft. Um sich im wettbewerbsstarken Flusskreuzfahrtmarkt zu behaupten, wollen sie mit immer neuen Themenreisen und Angeboten für spezielle Kundengruppen ihr Geschäft machen.

Regina Schudrowitz, Marketingleiterin von TransOcean, sieht die Chance für ihr Unternehmen in längeren Aufenthalten in den Städten: „Wir sind schon morgens in den Häfen. Der Reisende hat Zeit, Land und Leute zu erkunden. Mit längeren Liegezeiten sehen wir uns in einem Nischenmarkt.“ Mit dieser Strategie hat TransOcean nach eigenen Angaben die Herausforderungen des letzten Jahres gut überstanden. Für 2014 erwarten sie sogar eine Steigerung von 35-40 Prozent.

Klassische Familienunternehmen wie Lüftner Crusies aus Österreich setzen dabei auf Individualität für Kunden mit gehobenen Ansprüchen. „Das Flusskreuzfahrtgeschäft steigt und wir bauen unsere Flotte aus. 2015 stellen wir eine neues Schiff in Dienst, das auf Rhein und Donau fahren wird. Wir erweitern ständig unsere Produktpalette“, erklärt Romana Bischhofer von Lüftner Reisen. Auch Lüftner setzt auf die Nischenstrategie und bietet zusätzlich spezielle Themenfahrten an wie zum Beispiel Musik-und Rad-Flusskreuzfahrten.

Einen neuen Trend greift Kreuzfahrthammer auf. Im August startet das Unternehmen mit einem von Lüftner Cruises gechartertem Schiff die erste vegane Flusskreuzfahrt von Köln nach Basel. „Wir gehen davon aus, dass etwa 800.000 bis eine Millionen Veganer in Deutschland leben und wir sind der erste Anbieter einer Veganer-Reise rund um das Thema“, sagt Dirk Bocklage, Geschäftsführer von Kreuzfahrthammer. Nach eigenen Angaben ist die Reise bereits 80 Prozent ausgebucht.

Schwierige Zeiten scheinen kleineren Anbietern weniger auszumachen, als den großen Vermarktern. Denn individueller aufgestellte Unternehmen können mit ihren Nischenprodukten zeitnah reagieren. Die Größe spielt also auch hier eine Rolle – erstaunlicher Weise eine offenbar nachteilige. (dia)

ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Löwentanz auf Chinas 407 Quadratmetern

Das Wushu-Team Berlin des „TSV Spandau 1860“ in Aktion – der traditionelle Löwentanz wird vorgeführt.

Geplant, gebaut und nach Berlin transportiert 

Er wird in China designt, gebaut und dann kurz vor der Messe nach Deutschland transportiert. Chinas Stand ist der zweitgrößte in den Asien-Hallen der ITB, hinter Thailand. Mit seinen 407 Quadratmetern nimmt er fast die ganze Halle ein. Eine Woche dauert sein Aufbau der von rund 20 Arbeitern gestemmt wird. Ein Teil von ihnen reist aus China mit an, der andere kommt aus Berlin.

Etwa acht bis zehn Monate vor der Messe beginnen die Konstrukteure mit der Planung und dem Bau des Standes. Drei Jahre lang wird dieser dann benutzt, bevor ein neuer Stand designt wird. Der aktuelle hat dieses Jahr ausgedient und damit fängt in Kürze auch schon die Planung für den neuen an, der im kommenden Jahr zum Einsatz kommt.

Bereits seit fünf Jahren ist Chinas Stand mit seinen 407 Quadratmetern und rund 120 Mitarbeitern aus 16 Städten und Provinzen auf der ITB einer der größten Aussteller der Asien-Hallen. Darunter tummeln sich fast 40 Unternehmen und nahezu genauso viele Tourismusämter. Die größte Tourismusmesse der Welt ist für China wichtig: „Wir möchten die Vielfältigkeit unseres Landes zeigen, seine Kultur, die Landschaft und auch unsere Musik,“ so Jing Yuan vom Fremdenverkehrsamt der Volksrepublik in Frankfurt. Täglich veranstalten die Vertreter Chinas auf der ITB während der Besuchertage drei Shows. Das Wushu-Team Berlin des „TSV Spandau 1860“ führt dabei den traditionellen Löwentanz und die Kampfsportart Kung-Fu vor.

China wirbt für die Schönheit seines Landes.

China wirbt für die Schönheit seines Landes.

Eine ganze Menge Vorbereitung und Arbeit steckt offenbar hinter einem Stand auf der Messe. Geplant, gebaut, transportiert und schließlich in Berlin auf der ITB aufgebaut – nach fünf Tagen ist es vorbei. Dann fliegen die internationalen Gäste mit ihrem Stand wieder zurück ins wirkliche China. vea

ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

„Kein coolerer Job als Reiseblogger“ – wie man davon leben kann

„Ich kann mir keinen cooleren als meinen Job vorstellen“, erzählt Reisebloggerin Laurel Robbins von monkeysandmountains.com bei ihrem Vortrag auf der ITB Berlin zum Thema „Mythen und Realität- Wie ist es ein Reiseblogger zu sein?“. Der Beruf des Bloggers werde zwar immer beliebter, die Arbeit dahinter aber meist unterschätzt.

Laurel Robins

Laurel Robins

„Blogger“ – ein Beruf, der in Deutschland nicht rechtlich geschützt ist. Mit zwei, drei Klicks kann jeder einen Blog ins Internet stellen und dort über beliebige Themen berichten. Das führt inzwischen allerdings dazu, dass das Netz mit Blogs übersät ist, die ohne jegliche journalistische Kenntnisse und roten Faden geführt werden. Auch Reiseblogs gibt es mittlerweile immer mehr. Gering ist dagegen der Anteil der professionell geführten Reiseblogs, die sich einer großen Leserzahl erfreuen und noch geringerer der Teil der Reiseblogger, der seinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann. Wer von dem Alltag eines Reisebloggers erwartet, dass sein Büro die Welt ist, der täuscht sich. Wie schwer es ist, als Blogger Fuß zu fassen, zeigt sich auch auf der ITB. Bei der Akkreditierung der Presse, wird ein großer Unterschied zwischen Journalisten und Bloggern gemacht. Während bei Journalisten ein Presseausweis den Zugang zur Messe und dem Pressebereich öffnet, ist bei Bloggern die Zahl stark begrenzt und jeder Blog wird einzeln nach Kriterien, wie Leserzahl oder Themen geprüft.

Wir waren auf der Messe unterwegs, um von den Bloggern direkt zu erfahren, was es bedeutet Reiseblogger zu sein.

„You don’t eat, you post a photo of your food.“

Laurel Robbins hat vor 4 Jahren angefangen für ihren Blog monkeysandmountains.com zu schreiben. Sie kann sich keinen cooleren Job vorstellen, aber der Weg dahin war auch für sie nicht leicht.
Für Laurel zeichnet ihr Blog sich durch die sehr persönliche Note aus. Ihr Titel „Monkeys and Mountains“, setzt sich aus zwei ihrer Leidenschaften zusammen. Ursprünglich hat sie Primatologie studiert und verbringt fast jedes Wochenende in den Bergen. Dem sehr persönlichen Einfluss und der Liebe zur Wildnis verdankt sie ihre zahlreichen Follower.
Eigentlich kommt Laurel aus Kanada, wollte aber irgendwann ihr Leben ändern, zog nach Deutschland und startete dann ihren Blog. „Ich dachte ein Reiseblog könnte cool sein und es wäre ganz einfach. Da habe ich mich aber getäuscht“, sagt Laurel.
Sie führt neben der Arbeit als Blogger noch ein Social-Media Unternehmen, kann aber mittlerweile von ihrem Blog leben. „ Am Anfang hatte ich nur zwei Leser und nicht einmal meine Freunde haben sich für meinen Blog interessiert“, sagt sie.

„Wenn man fürs Fallschirmspringen auf Mauritius bezahlt wird, ist das schon geil.“

Melvin Böcher

Melvin Böcher

Melvin Böcher von traveldudes.org, sieht sein Unternehmen als „Facebook des Reisens“. Traveldudes ist kein klassischer Blog sondern eine „Community for Travelers“, auf der man Tipps und Geschichten zum Thema Reisen finden aber auch selbst schreiben kann. Bevor Melvin vor circa 10 Jahren in Neuseeland mit Traveldudes begann, arbeitete er als Reiseverkehrskaufmann. „Damals wussten wir noch nicht, was ein Blog ist“, sagt Melvin, der sich heute keinen schöneren Beruf vorstellen kann. Melvin hat auch nach dem Start der Seite weiterhin in einem Reisebüro gearbeitet, seit zwei Jahren kann er nun von seinem Blog leben. „Wenn man davon leben will, reicht es nicht nur für den Blog zu schreiben. Wichtig sind Marketing und PR“, erzählt er. Dass das Leben eines Reisebloggers nicht nur aus Reisen besteht, wird im Gespräch schnell klar. Alles sei mit extrem viel Arbeit verbunden, aber „Wenn man fürs Fallschirmspringen auf Mauritius bezahlt wird, ist das schon geil.“

„Es ist ganz spannend nicht zu wissen, wie man in einem halben Jahr sein Geld verdient.“

Yvonne Zagermann

Yvonne Zagermann

Yvonne Zagermann ist eigentlich Fernsehredakteurin und hat vor drei Jahren ihren Blog justtravelous.com begonnen. Da sie das Gefühl hatte,dass der deutschsprachige Raum 2011 noch nicht wirklich an Reiseblogs interessiert sei, startete sie ihren Blog auf Deutsch und Englisch, das sicherte ihr auch internationale Leser. „Mittlerweile kommen die meisten meiner Leser allerdings aus dem deutschsprachigen Raum“, erzählt sie. Das Besondere an ihrem Blog seien die ungewöhnlichen Berichte „und dass ich glaube ich manchmal ganz lustig bin“. Yvonne kann finanziell von ihrem Blog leben, verdient aber auch zusätzlich durch Videoproduktionen und den Verkauf von Fotos. „ Es ist ganz spannend nicht zu wissen, wie man in einem halben Jahr sein Geld verdient“, sagt sie. Die Zeit, die Yvonne im Ausland und in Deutschland verbringt hält sich ungefähr die Waage aber auch wenn sie privat Urlaub macht, hört die Arbeit als Reiseblogger für sie nie auf. (luk)

ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Lichterkette, wo einst die Mauer fiel

Zum Jubiläum hat der Tourismusverband Visit Berlin extra für die ITB sinnbildlich Berge versetzt: Am Messestand können Besucher ein echtes zwei Tonnen schweres Stück der Mauer selbst beschriften. Ausländische Gäste, die die Überreste der Teilung noch nie so hautnah erlebt haben wie die Berliner selbst, zieht das besonders an. Die Veranstalter nutzen die Gelegenheit, um so auf die zahlreichen Attraktionen der Hauptstadt, die mit der Teilung Deutschlands zusammenhängen, aufmerksam zu machen.

Für alle, die das Jubiläum des Mauerfalls zum Anlass nehmen Berlin zu besuchen, gibt es in diesem Jahr zahlreiche Extra-Ausstellungen und Veranstaltungen – zusätzlich zu den bisher schon erfolgreichen Sehenswürdigkeiten.Ständige Ausstellungen wie das DDR-Museum, der Checkpoint Charlie, das Mauermuseum, die East Side Gallery oder die Gedenkstätte Berliner Mauer kämen bei Besucherseit der Wende sehr gut an, erklärt Christian Tänzler, der Pressesprecher von Visit Berlin. „Weltweit haben die Menschen ein besonderes Interesse an der Geschichte Berlins und der Mauer.“Gerade durch die Schattenseiten der Geschichte besitze Berlin seinen eigenen Reiz. Die „Kanten“ von Ost- und Westberlin an einschlägigen Orten seien bis heute für Besucher spürbar.

Das Highlight der Festlichkeiten rund um den 9. November wird die „Lichtgrenze“ sein: An zwei Tagen soll eine 12 km-lange Kette aus weißerunden Leuchtkörpern entlang des ehemaligen Mauerverlaufs installiert werden. In Zickzack verläuft dann das Licht dort, wo früher die Mauer die Stadt trennt.Was man sich unter der „Lichtgrenze“ vorzustellen hat, das wird den Besuchern der ITB anhand eines Videos bereits heute gezeigt. Ein rund zweiminütiger Film verbindet Filmausschnitte des Archivmaterials der Mauer und desimulierten Verlaufs der Lichterkette durch Berlin.

Die Reaktionen auf die Simulation sind sehr positiv. Selbst Besucher aus dem Ausland sind ergriffen, wenn sie die Bilder sehen. „Viele Messegäste legen wert darauf,dass gerade die junge Generation ein Gefühl dafür bekommt, was die Trennung Deutschlands bedeutet hat“, sagt Michaela Engelbrecht, die für Kulturprojekte Berlin GmbH arbeitet.

In der Halle herrscht eine bedächtige Stille und einige Besucher schauen den mit Musik hinterlegten Film gleich mehrmals hintereinander an. „Ich hab es noch in echt erlebt. Auf der einen Seite war alles düster, grau, Nacht. Und bei uns im Westen war alles farbig, bunt und hell“, erzählt Claudia Schulz mit  belegter Stimme. Auf die Frage was sie empfindet, wenn sie diese Bilder sieht, antwortet sie:„Zum Glück ist es vorbei.“ leu

 

Veranstaltungen anlässlich des 25-jährigen Mauerfalls:

Farben für die Republik. Auftragsfotografie vom Leben in der DDR“ im Deutschen Historischen Museum vom 21. März bis 31. August

 

Tour M – Mauerdurchbrüche. Unterirdische Fluchten von Berlin nach Berlin“, geführte Touren von Berliner Unterwelten

 

100 Meilen Lauf – Mauerweglauf durch Berlin in Gedenken an die Maueropfer“ am 16. und 17. August. Start und Ende an der Friedrich-Ludwig- Jahn-Sportbank

 

Asisi Panometer – Panoramablick über das geteilte Berlin am Checkpoint Charlie bis Ende 2014

 

Gesichter einer friedfertigen Revolution Fotoausstellung der Zionskirche in Zusammenarbeit mit der Robert-Havemann-Society

 

weitere Veranstaltungen und Feierlichkeiten unter www.berliner-mauer-gedenkstaette.de

 

 

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Freiwilligendienst – eine Reise mit gutem Gewissen

Was sich die Freiwilligen erhoffen und was sie bewirken können

„Während meines Freiwilligendienstes stand auf jeden Fall das Reisen im Vordergrund“, sagt Pauline, die nach ihrem Abitur ein Jahr in Thailand verbrachte. Der Studentin war damals wichtig, dass keine Lücke in ihrem Lebenslauf auftaucht und eine organisierter Freiwilligendienst, versprach eine gewisse Sicherheit.

Was können die Freiwilligen erreichen? Um diese Frage zu beantworten, muss man das Bild des Freiwilligen erst einmal neu definieren. Freiwillige sind keine Entwicklungshelfer, das nimmt jedoch sowohl die Öffentlichkeit, wie auch die Freiwilligen selbst fälschlicherweise an. „Ein junger Freiwilliger kann keine Schule bauen. Dafür gibt es große Organisationen, die über Jahre dort sind und erfahrene Leute bei sich haben. Das sind Fachleute, keine Jugendlichen“, sagt Jan Ritzmann von den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (IJGD).

Für viele scheint das soziale Engagement während ihrer Reise jedoch nur ein positiver Nebeneffekt zu sein. Es geht um Abenteuer, Selbstverwirklichung und die neu gewonnene Freiheit nach der Schule. Das ist der sogenannte „Voluntourismus“.
Da stellt sich die Frage, wieso viele die Reise trotzdem mit mit einem Freiwilligendienst verbinden. Die soziale Tätigkeit beruhigt das Gewissen und birgt natürlich zahlreiche Vorteile. Alleine in ein fremdes Land zu gehen ist als junger Mensch nicht leicht, da verlässt man sich gerne auf eine Organisation, die sich um Anreise, Unterkunft und Verpflegung kümmert – bestenfalls mit finanzieller Unterstützung.

Freiwillige ersetzen keine Entwicklungshelfer und von ihnen zu erwarten einen Brunnen zu bauen ist unrealistisch. Da sie sich jedoch selbst für den Freiwilligendienst entscheiden, wird ein gewisses Verantwortungsbewusstsein und produktive Mitarbeit vorausgesetzt.
„Es geht um dich, um den Freiwilligen. In Ihm verändert sich etwas und auch das kann das Ziel sein“, sagt Jan.
Zwar sei eine Veränderung durch den Freiwilligen oft gar nicht sichtbar, bei der Arbeit mit Menschen ginge es aber darum, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. „Vielleicht hat man jemanden inspiriert, oder Kinder weinen beim Abschied. Dann weiß man, dass man die Menschen erreicht hat und das ist oftmals wichtiger als handwerkliche Arbeit“, erzählt Jan.

Die Freiwilligen sind keine Weltretter, aber wem nutzt das bisschen Engagement?(luk)

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Der Gladiator mit dem Staubsauger – die Geschichte hinter dem Foto

Der Gladiator mit dem Staubsauger. Foto: Lea Hajner www.escape-town.com

Dieses Foto belustigte gestern die Social-Media-Welt. Ein Gladiator – halb entkleidet beim Staubsaugen am Rande der ITB. Der Held auf dem Bild: Jan Krüger (38) oder „Der Gladiator mit dem Staubsauger“. Wir haben die Geschichte hinter dem Foto recherchiert.

Den Mann in der Römerrüstung findet man am Stand von Rheinland-Pfalz auf der ITB. Er repräsentiert ironischerweise Trier anstelle von Rom. „Ich trage die Rüstung quasi das ganze Jahr. Für mich ist das kein Karneval, das ist mein Job.“ Jan ist Inhaber einer Gladiatorenschule in Trier. Über sein Outfit sagt er: „Das Römer-Röckchen hier heißt übrigens zu Latein Subligaculum, also die Gladiatorenunterwäsche oder Lendenschurz“. In Trier ist er mit seiner Schule eine Attraktion und somit eines der Aushängeschilder von Rheinland-Pfalz. Er bildet Gladiatoren aus, die man für Show-Kämpfe buchen kann. Auf der ITB demonstriert er Ausschnitte des Gladiatorendaseins und lädt zum Mitmachen ein. Jan macht Fotos mit Messe-Besuchern, zeigt, wie man Netze wirft und trainiert seine Ausdauer mit dem Holzpfahl. „Und wo gehobelt wird, da fallen viele Späne. Ich räume meinen Kram gerne selber weg, damit keiner meckert. Staubsaugen gehört einfach dazu.“

Das wohl weit verbreitetste Foto von Jan schoss Lea Hajner, eine Reise-Bloggerin, die auf der Messe war, um Kontakte zu sammeln. Gestern war sie gegen 18 Uhr auf dem Weg zu einem Bloggertreffen in der Tirolhalle. Im Vorbeigehen fiel ihr der Gladiator bei der Hausarbeit auf. Sie erinnert sich „Ich dachte: Grandios! Hier auf der ITB sind ja überall tolle Verkleidungen zu sehen, aber der halbnackte Römer beim Staubsaugen war das absolute Highlight.“. Sie blieb stehen, kniete sich auf den Boden und machte das Foto und postete es. Schnell erreichte es viele Likes auf Facebook, Instagram und Co.

Übrigens: Nicht nur Lea war gestern vom Gladiator Jan beeindruckt. Besonders von Frauen wird er oft angesprochen. Am selben Abend kam eine andere Frau auf ihn zu und flirtete ihn an: „Machst du das auch bei mir zu Hause?“ Leider musste er sie enttäuschen. Jan ist seit 17 Jahren glücklich verheiratet und hat eine 14-Jährige Tochter. (pac)

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Zapfenstreich fürs ICC – Schließung nach 35 Jahren

Mit dem letzten Messetag der ITB endet auch die Ära des ICC. Marcel Weyrich ging ein letztes Mal mit der Kamera durch die verlassenen Räume und wirft einen Blick auf die Geschichte des historischen Kongresszentrums.

 

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Was niemand sieht – Die Helden im Hintergrund

Koordiniert die Einsätze auf der ITB: Jörg Jungblut

Das Deutsche Rote Kreuz sorgt auf der ITB für das Wohl der Aussteller und Besucher

Wenn die Luft in der Halle zu stickig wird, sich alles dreht oder man von der Messetoilette gar nicht mehr runter kommt, dann eilen die ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes zur Hilfe. Rund 45 Helfer sind an einem Messetag mit zwei Rettungswagen auf der weltgrößten Tourismusmesse in Berlin im Einsatz. An sechs Rettungsstellen wird Besuchern geholfen, deren Kreislauf zusammen gebrochen ist oder die einfach ein Medikament gegen den Schnupfen haben wollen. „Alles was man normal im Stadtgebiet im Rettungsdienst hat, kommt auch hier auf der Messe vor. Das sind zum Beispiel Durchfallerkrankungen und bei hohen Temperaturen auch Herzprobleme“, erklärt Einsatzleiter Jörg Jungblut. Er ist jedes Jahr auf der ITB dabei. „Ich gehöre schon zu den alten Hasen der Messe “. Messe typische Krankheiten gebe es aber nicht, denn die Verteilung von Krankheiten sei jedes Jahr unterschiedlich. „Viel trinken und gut essen“, empfiehlt Jungblut für einen anstrengenden Messetag.

Das Deutsche Rote Kreuz kümmert sich seit 60 Jahren auf dem Messegelände um die Gesundheit der Besucher und Aussteller. Während der ITB kann man die Rettungsstellen im Fall der Fälle zwischen 9 und 19 Uhr aufsuchen.

Die Helfer bewerkstelligen pro Tag zwischen 40 und 50 Einsätze. Neben den Einsätzen auf der Messe hilft das Deutsche Rote Kreuz auch im normalen Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr mit. „Sollten im Umfeld irgendwelche Alarmrufe sein, sind die Einsatzkräfte auf der Messe auch dort zur Stelle.“, sagt Jungblut. Mittags werden die ehrenamtlichen, hungrigen Hilfskräfte mit warmen Essen eines Caterers versorgt. Den langen Tag auf der Messe überstehen die Einsatzkräfte mit Müsliriegeln und Vitaminen, damit sie selbst fit bleiben und ihre Patienten verarzten können. (ani)

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Bhutan und das Bruttonationalglück

Bhutan gehört zu den Ländern in der Welt, die in touristischer Hinsicht am wenigsten erschlossen sind. Auf der ITB 2014 präsentieren mehrere Reiseveranstalter das Land, das etwa so groß wie die Schweiz ist. Geografisch hat Bhutan viel zu bieten – neben den unterschiedlichsten Landschaften auch die höchsten bis zu 7500 Meter hohen Berge, die noch nie bestiegen wurden.

Das Land erhebt eine Reisepauschale von ungefähr 240 Euro pro Tourist und pro Tag. Darin enthalten sind der Hotelaufenthalt (mindestens 3 Sterne), alle Mahlzeiten, Eintrittsgelder sowie Steuern und Gebühren. Diese Pauschale ist wohl einer der Gründe, dass nur wenige Touristen das Land besuchen.

In Bhutan ist das „Bruttonationalglück“, verfassungsmäßig festgehalten. Es setzt sich aus den vier Säulen Kulturförderung, Umweltschutz, Wirtschaftswachstum und gutem Regieren zusammen. Alle Säulen spielen dabei eine gleichwertige Rolle. Dafür hat das Land, das sich erst seit 1996 verstärkt der restlichen Welt öffnet, ein eigenes Ministerium für Glück. Es wurde ein Katalog aus 249 Fragen erstellt, der dazu dient den Glücksindex der Bevölkerung zu messen. Ob die Bevölkerung wirklich glücklicher ist als die restliche Weltbevölkerung? Man müsste selber nach Bhutan reisen, um das zu überprüfen.

Quellen:
http://www.bhutanfootprintstravel.com/
http://www.zeit.de/2011/49/Kapitalismuskritik-Bhutan/komplettansicht

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014

Ganz hin und App

Das Smartphone als Reiseführer

Der gute alte Reiseführer hat Konkurrenz bekommen: Nicht nur von E-Books sondern auch immer mehr von Apps. Mit Audioguide- oder Reiseführer-Apps können Touristen deutsche Urlaubsziele wie München, Usedom, das Rheinland und den Bodensee auf eigene Faust erobern. Egal ob Städte, Regionen wie die Mecklenburgische Seenplatte oder die Sächsisch-Böhmische Schweiz, Sehenswürdigkeiten wie der Kölner Dom oder auch die Beethoven-App zum großen Komponisten, zu allem gibt es bereits eine Reiseführer-App.

Sie verwandelt einen Audioguide in ein multimediales Erlebnis. Der Hörer taucht zum Beispiel mitten hinein in die Natur: Die Blätter rascheln, Vögel zwitschern, ein Bach plätschert vor sich hin und die Wassermühle quietscht und klappert. Erzählungen von Experten oder Erlebnisberichte von Personen vor Ort, Bilder, Texte zum Nachlesen und Videos ergänzen das Gehörte.

Wer vor Jahren noch mit großformatigen, papiernen Landkarten kämpfte, gibt das Ziel heute in die App ein und lässt sich vom Routenplaner bequem den Weg weisen. Kommt man vom Weg ab, ortet die App per GPS den Standort und der Weg zurück ist gesichert. Wem eine Route besonders gut gefällt, kann sie speichern, ausdrucken, versenden und mit anderen App-Nutzern teilen. Zusätzlich kann man Erlebnisberichte verfassen und Bewertungen abgeben. Sollte auf einer Radtour ein Schlagloch auftauchen, reicht ein Hinweis über die App, um den Schaden zu melden. Angaben zum Höhenprofil, Beschreibungen und Hintergrundinformationen helfen bei der Vorbereitung und bewahren davor kurzatmig zu werden.

Fremdenverkehrsämter oder Tourist-Informationen bieten darüber hinaus sogar noch das Hotelzimmer und die Ferienwohnungen über eine App an. Wie lange der Supermarkt geöffnet hat, welche die angesagteste Disco ist und wie man am schnellsten zum Strand kommt, verrät die App nicht nur den Touristen. Oft sind das auch für die Einheimischen interessante Informationen.

Wer gleich loslegen und seine Heimatstadt oder sein nächstes Urlaubsziel auskundschaften will, kann hier ein paar Apps entdecken und ausprobieren:

Allgemein ITB 2014 Tag 4 | 8. März 2014