Kulturelles Erbe Bahrain

Foto: Ministry of Culture and Tourism Bahrain

Das Inselreich will im Spiel um das globale Reisegeschäft mit seinen historischen Schätzen punkten

Touristen verlangen heute nach einzigartigen und wertvollen Attraktionen. Auch Bahrain möchte deshalb mehr als nur Wüste und Palmen bieten. Einst eine blühende Oase der Perlenfischerei, setzt das Königreich unter anderem auf den Kulturtourismus. „Es ist entscheidend, sich auf seine Geschichte und sein kulturelles Erbe zu konzentrieren. Wir sind damit ein Nischenmarkt in der Region und möchten Besucher mit unserer Tradition begeistern“, erklärt Hesham Al Saken, Direktor für Tourismus Marketing und Promotion des Kulturministeriums Bahrain.

Seit das kleine Inselreich im Arabischen Golf in den vergangenen Jahren auf sein kulturelles Erbe setzt, fördert es dieses mit großem Engagement. Bahrain hat die älteste Zivilisation unter allen Golfstaaten. Seine Geschichte geht auf 5000 Jahre vor Christus zurück. Über 80.000 Grabhügel und Grabstätten aus dieser Frühzeit zeugen von einem reichen, antiken Leben. Eindrucksvoll prägen sie bis heute die Landschaft über die ganze Insel verteilt. Die Aufnahme zweier historischer Attraktionen in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes unterstützen die Bemühungen, sich als Kulturdestination im arabischen Raum einen Namen zu machen.

Dazu zählt die wichtigste Ausgrabungsstätte am Arabischen Golf: Die  archäologische Stätte Qal‘at al Bahrain, auch Bahrain Fort genannt. Sie befindet sich auf einem 17,5 Hektar großen Hügel. Dieser hat sich im Verlauf von über 4000 Jahre durch unterschiedliche, aufeinanderliegende Siedlungen gebildet. Einst lag an dieser Stelle die Hauptstadt der Dilmun-Zeit (3000 bis 1000 Jahre v. Chr.). Im 16. Jahrhundert erichteten hier die Portugiesen die Festung Qal‘at al Bahrain, die heute den krönenden Abschluss des Kulturberges und der zahlreichen Siedlunsgsschichten bildet.

Die zweite UNESCO Stätte ist der Perlenpfad. In Bahrain hat die Perlenzucht eine lange Tradition. Im Arabischen auch Lulu genannt, gelten sie als die schönsten der Welt. Auch Jaques Cartier, der französische Edeljuwelier, kaufte Anfang des 20. Jahrhunderts seine Perlen in Bahrain ein. Der historische Perlenpfad im Stadtteil Muharraq zeugt von der regen Handelstätigkeit. Er führt über ein riesiges Areal mit 17 Gebäuden an drei Austernbänken der Küste entlang sowie über das Qal’at Bu Mahir Fort am südichen Ende der ehemaligen Hauptstadt Muharraq. Von dort aus sind die traditionellen Fischerboote, die sogenannten Dhows, mit den Perlentauchern aufs Meer hinausgesegelt. Auch Privathäuser von vermögenden Perlenhändlern, Geschäfte, Lagerhäuser und eine Moschee sind ins UNESCO Weltkulturerbe eingetragen. Der Perlenpfad ist ein Relikt der Insel aus einer Zeit, als die gesamte Golfregion vom „Luluhandel“ gelebt hat.

Mit seinem kulturellen Erbe will sich das Königreich Bahrain von seinen Nachbarn am Golf absetzen. „Kulturelle Attraktionen werten ein Land auf und kurbeln den Tourismus an“, erklärt Hesham Al Saken. Das Land verspricht sich von der Aufnahme der Sehenswürdigkeiten in das UNESCO Weltkulturerbe einen Zuwachs an  Besucherzahlen. Damit liegt Bahrain, wie auch die World Tourism Organization UNWTO bestätigt, im Trend. Der Tourismus zu kulturhistorischen Stätten spült jährlich weltweit immerhin rund 40 Prozent des gesamten Tourismusumsatzes ein. (dia)

ITB 2014 Tag 3 | 7. März 2014

Zeit für eine kurze (Raucher-) Pause

Mohammed Ali Dashti bei seiner Raucherpause

Messebesucher der ITB entfliehen der Hektik zum „Durchatmen“ bei der Raucherpause
– Young Press Teilnehmerin Patricia auf Expedition

Für meine Recherche frage ich nach den Top-Raucher-Hotspots. Die Antwort ist immer die gleiche: „Just any exit nearby“. Das bestätigt auch Ina, eine Marketingmitarbeiterin aus Österreich, die ich vor einem Messhallenplan kennenlerne. Sie ist in Eile. Nur dadurch, dass ich sie begleite, können wir miteinander sprechen. Es sind noch 15 Min bis zu ihrem nächsten Termin und sie muss noch 16 große, dicht befüllte Hallen durchqueren. „Mein Chef sagt, ich soll schauen, dass ich mindestens einmal die Stunde an die Luft komme – Pause machen. Vielleicht eine rauchen. Das schafft man natürlich nicht.“ Am heutigen letzten Fachbesuchertag der ITB geht es besonders hektisch zu. Wir verabschieden uns bei Halle 17 und ich nehme den „next exit nearby“, um weitere Raucher kennenzulernen.

Andrea Krebs bei ihrer RaucherpauseDraußen pfeift kalter Wind, die Sonne scheint und es liegen zahlreiche Zigarettenstummel auf dem Boden. Aschenbecher gibt es nicht und es stehen auch keine Sitzbänke bereit. Die sonnigen Plätze auf der Bordesteinkante sind beliebt. Ich ergattere einen und beobachte die Szene. Die Leute stehen verteilt in der Sonne, jedoch entfernt sich keiner weiter als 10m von der Tür, durch die sie gekommen sind. In der rechten Hand die Zigarette haltend, links das Smartpone. Mit konzentriertem Blick checken sie ihre nächsten Termine, keiner redet. Eigentlich hätte ich erwartet, dass hier der pefekte Ort ist, wo sich die Messevertreter aus aller Welt unkompliziert kennen lernen und plauschen können.

Jetzt bin Ich fast überrascht, als ich ein zartes „Excuse me. Do you have a lighter?“ mit französischem Akzent höre. Die Pariserin setzt sich neben mich und wir kommen ins Gespräch. Ich erkläre ihr meine Verwunderung über das eher ungesellige Verhalten der anwesenden Raucher. „The fare is quite stressful. It´s loud, it´s busy. One needs a break to breathe, to think and at least have a little time for yourself“, sagt sie, schweigt und dann verschwindet sie auch schon wieder. Ein braungebrannter blonder Mann im Safari-Outfit nimmt ihren Platz ein. Auf dem Rücken seiner Jacke steht „Uganda“ in großen Lettern. Mathias war schon öfter auf der ITB und wirkt entspannt.“Vor allem die Frauen starren hier viel auf Ihre Smartpones. Aber es kommt drauf, an wo man steht. Gestern habe ich beim Rauchen am Haupteingang einen netten Kollegen aus Singapore kennengelernt. Es stellte sich sogar heraus, das unsere Firmen schonmal miteinander zu tun hatten. Beliebte Themen sind auch anstehende ITB-Partys und Veranstaltungen“.

Mathias Kronemann bei seiner RaucherpauseRoman, ein Einkäufer aus der Schweiz erklärt mir „Geschäftsgespräche sind mit ein Hauptgrund für Raucherpausen. Man kann sehr gut Informationen und Empfehlungen austauschen. Und das ist mit das beste Marketing, das es gibt.“ Aber hier auf der ITB genießt auch er sichtlich den kurzen Moment der Ruhe „Ich bin seit heut morgen um 6:30 Uhr nur auf Achse und freue mich schon auf den Feierabend.“ (pac)

Allgemein ITB 2014 Tag 3 | 7. März 2014

Gefährliche rechtliche Grauzonen bei Jugendreisen

Der deutsche Fachverband von Jugendreisen, Reisenetz, warnt vor rechtlichen Unklarheiten

Costa Brava: Jugendliche stürzen durch Alkohol ab oder haben das erste Mal sexuellen Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Solche „Ausschreitungen“ der Jugendlichen stellt Veranstalter von Jugendreisen stellt vor neue Probleme: Denn die Grenzen zwischen Verantwortungs- und Schutzpersonen verschwimmen.

Das stellt auch Eltern vor große Probleme. Sie kostet es ohnehin viel Mut ihre Kinder das erste Mal unter die Obhut Unbekannter zu geben. Aus einer unüberblickbaren Masse an Informationsmaterial müssen sie den geeigneten Reiseveranstalter für ihre Kinder finden. „Viele Geschäftsmodelle bieten zwar billige Jugendreisen an, generieren ihren Gewinn aber über Verkauf von Alkoholika im Reisegebiet“, warnt Klaus Eikmeier, Geschäftsführer von CTS Gruppen- und Studienreisen GmbH. Gemeinsam mit Rechtsanwältin Anja Smettan-Öztürk hat er die Informationsbroschüre von Reisenetz, deutscher Fachverband für Jugendreisen, auf der ITB in Berlin vorgestellt. Jugendreisen bieten gefährliche rechtliche Grauzonen. Auf diese sollen Eltern, aber vor allem Veranstalter von Jugendreisen in der Broschüre „Jugendreisen: Aufsichtspflicht bei 16plus“ hingewiesen werden. „Leider gibt es von staatlicher Seite in Deutschland keine Gütekriterien für Jugendreisen“, beurteilt Eikmeier die Gefahrenlage. Solche Qualitätsstandards würden nur von Dachverbänden wie Reisenetz verfasst. Gefährlich, denn diese Standards sind somit nur für Mitglieder der entsprechenden Dachverbände gültig.

Qualitätsstandards für Jugendreisen

„Die Ausbildung ist das A und O, es muss ein Mindeststandard an Ausbildung für junge Betreuer gegeben sein. Ein mehrtägiges Seminar wie es bereits viele Veranstalter anbieten, reicht dazu aus“, sagt Eikmeier. Smettan-Öztürk und Eikmeier empfehlen außerdem eine Erste Hilfe- Ausbildung und eine verpflichtende Vorlage des polizeilichen Führungszeugnisses. Gefahrensituationen wie beispielswiese ein Badeausflug in eine unbekannte Bucht oder riskante Alkoholmischungen in Clubs sollen vor oder nachher thematisiert werden. „Wenn man auf eine Gefahrensituation vorbereitet wird, kann man ganz anders damit umgehen“, weiß Smettan-Öztürk. Insgesamt sehen die Smettan-Öztürk und Eikmeier eine Qualifizierung der Angebote auf dem Jugendreisemarkt. Dennoch fehlt Eikmeier eine Initiative der Regierung Reisen für Jugendliche sicherer zu machen. „In Deutschland haben wir das Problem, dass sich die Ministerien überhaupt nicht mit der Sache beschäftigen. Das ist nicht gut!“ (ani)

ITB 2014 Kinder- und Jugendreisen Tag 3 | 7. März 2014

Video: Action statt Aufdrängen – Hochseilgarten in der Adventure-Halle

Feste Institution und immer wieder beliebt ist der Hochseilgarten in der Adventure-Halle 4.1. Mit Kopfkamera kämpfte sich Young-Press-Reporter Marcel Weyrich für Euch über den simulierten Berg.

Moderation: Marcel Weyrich @marcelmeets
Kamera: Benjamin Rietdorf @benrietdorf und Marcel Weyrich (Kopfkamera)
Schnitt: Marcel Weyrich
Musik: Circle of Alchemists @join_the_circle

ITB 2014 Tag 3 | 7. März 2014

Mit Kindern durch die Wüste

Familienurlaub und Erlebnisreisen mit Kindern auf der ITB 2014

Früher fuhr die Familie im Urlaub zur Ostsee oder in den Harz, heute ist ein Trip nach Neuseeland nichts besonderes mehr. Auf der ITB 2014 gibt es viele Angebote für den Familienurlaub oder Erlebnisreisen mit Kindern in der ganzen Welt.

Marie Köhne vom „Forum Anders Reisen“ überlegt nur kurz und hat dann eine ganze Reihe von Reiseveranstaltern zur Hand, die Angebote speziell für Familien haben. Diese können zum Beispiel mit „elan Sportreisen“ ins Familien Abenteuercamp in die Provence reisen, in den Familien-Skiurlaub ins Gasteinertal oder zu einem Segeltörn auf dem Ijsselmeer. Und denkbar wäre auch eine „ReNatour“-Reise zum Abenteuer Natur ins Honigtal auf Korfu. Mit „Rucksack Reisen“ lässt sich Skandinavien auch vom Kanu aus entdecken.

Viele Familien scheuen die Reise mit Kindern, weil viel Gepäck und Geduld nötig sind, bevor der Urlaub überhaupt anfangen kann. Klaus Grätz, der Leiter der Nepal Reisen von „Hauser Exkursionen“ ist beinahe entrüstet, wenn er das hört. Reisen mit Kindern sei das Natürlichste auf der Welt, und nur weil Kinder dabei sind, müsse man sich keinesfalls einschränken. Teilweise sei es sogar einfacher mit Kindern zu reisen als ohne, da die Bevölkerung in vielen Ländern außerordentlich kinderfreundlich sei. Er hat mit seinen Kindern sogar schon in Nepal und Thailand Urlaub gemacht. Im Katalog von „Hauser Exkursionen“ finden sich Angebote wie „Kenia mit Kindern“: Früh am Morgen geht es auf Safari, um Löwen, Elefanten und Büffel zu beobachten. Außerdem wird ein Elefantenwaisenhaus und eine Aufzuchtstation für Giraffen besucht. Auf der Familien-Karawane durch die Sahara wird auf Kamelen geritten oder gewandert. Es gibt weit und breit nichts als Sand und nachts werden spannende Geschichten am Lagerfeuer erzählt. Grätz betont, dass unabhängig vom Reiseziel etwa auf den Impfschutz geachtet werden muss. Das Auswärtige Amt beantwortet Sicherheitsfragen, das Tropeninstitut gibt Tipps zur Reisemedizin und Hinweise zur Reiseapotheke – für Deutschland und für die ganze Welt.

In Deutschland gibt es ebenfalls vielfältige Möglichkeiten. „Die Nachfrage nach Familienreisen in Deutschland ist da und will bedient werden.“, sagt Günther Hoffmann von der „Globetrotter Akademie“. Eine gewisse Exklusivität der Angebote sei wichtig. So können Familien beim Wandern in Südnorwegen über sich hinauswachsen oder einen Familiensegeltörn in der dänischen Südsee genießen. (CE)

ITB 2014 Tag 3 | 7. März 2014