Mirjam und Nina auf Entdeckungsreise – Asiatische Traditionen auf der ITB

Ein Bericht von Nina Kownacki und Mirjam Ratmann

Einmal nach Asien: Japan, Korea und China – alles Länder, die so fern liegen, aber doch so nah sein können. Auf der ITB bietet sich die einmalige Möglichkeit in diese fremde Kulturen einzutauchen und Traditionen kennenzulernen. Ohne teure Flugkosten, Packstress und Jetlag. Mirjam und Nina gehen zu Halle 26, um Neues zu entdecken und um etwas auszuprobieren. 

Station Nummer 1: Korea

Anprobe von traditioneller koreanischen Tracht

Hanbok: Traditionelle koreanische Tracht. Diese wird vor allem von der älteren Generation auf Festen getragen, wie dem koreanischen Erntedankfest oder Hochzeiten. Die ledigen Frauen tragen dazu einem geflochtenen Zopf, während verheiratete Frauen ihre Haare zu einer Hochsteckfrisur binden. Ebenso die Farben der Trachten unterscheiden sich mit dem Alter. Je älter, desto dunkler die Farben. Frauen-Hanboks bestehen aus einem langen Rock, der am Brustansatz mit einer Schleife gebunden wird. Darüber trägt man eine kurze Jacke. Angezogen fühlt sich die Kleidung leicht an und der Stoff rau und steif. Zudem ist der Rock sehr lang, sodass kleinere Frauen wie Mirjam diesen beim Laufen hochziehen müssen. Eine Koreanerin, die ihr bei der Anprobe hilft, sagt: „Sie sehen wunderschön aus“.

 

Mirjam trägt eine koreanische Tracht

Mirjam trägt eine koreanische Tracht

 

und Nina auch nochmal...

und Nina auch nochmal…

 

Koreanische Tracht der Erwachsenen

Koreanische Tracht der Erwachsenen

 

Koreanische Tracht der Kinder und Jugendlichen

Koreanische Tracht der Kinder und Jugendlichen

 

Lotusblüte basteln

Ein Mönch faltet Lotusblüten aus Papier. Diese werden auf einen Becher geklebt, sodass sich eine schöne Blüte bildet. Die Lotusblüte ist ein Symbol des Buddhismus und steht für Reinheit. Auf der Messe kann das jeder selbst ausprobieren. Die Blätter sind vorgeschnitten und bemalt. Jeder der mitmacht, muss diese nur noch in Form bringen und aufkleben. Dazu setzt man sich traditionell auf ein Kissen am Boden. Nach einiger Zeit ist das unbequem. Trotzdem vergessen wir die Zeit, obwohl unsere Füße einschlafen.

Wir basteln koreanische Lotusblüten aus Papier

Wir basteln koreanische Lotusblüten aus Papier

 

Die fertigen Lotusblüten. Schön, oder?

Die fertigen Lotusblüten. Schön, oder?

 

Station Nummer 2: Japan

Teeverkostung:

Frau Yoku Kozuma-Chlosta bereitet grünen Tee der Sorte Matcha zu. Dieser ist gemahlen und sieht wie feiner Puder aus. Sie nimmt eine Art Schneebesen aus Bambus und eine Schüssel in die Hand und verrührt die Masse mit heißem Wasser. Vorsichtig hält sie ihren Kimono mit einem Tuch zurück, damit sie diesen nicht in den Tee tunkt. Ihre Haltung ist stets gerade. Sie erklärt uns: „Man nimmt zuerst ein süßes Bonbon aus Reis und Zucker in den Mund. Danach kann man den Tee trinken. Vorsicht, sehr heiß“. Der grüne Tee schmeckt wegen des Bonbons sehr süßlich, aber auch der herbe Geschmack kommt durch.

Frau Yoku Kozuma-Chlosta bereitet grünen Tee zu.

Frau Yoku Kozuma-Chlosta bereitet grünen Tee zu.

 

Grüner Tee und das Bonbon.

Grüner Tee und das Bonbon.

 

Lecker!

Lecker!

 

Eisa-Tanz:

Die Ryukyu Koko Matsuri Daiko Tänzer aus Okinawa führen einen traditionellen japanischen Tanz vor. Die Gruppe wurde vor 30 Jahren gegründet und ist eine von 34 Tanzgruppen aus ganz Japan. Bei diesem Tanz namens Eisa handelt sich um eine traditionelle Volkskunst, bei dem die Geister verstorbener Ahnen geehrt werden. Es ist ein fröhlicher Tanz, mit vielen Trommelschlägen, freudigem Gesang und lauten Rufen: „Eisa, Eisa“. Der Eisa-Tanz wird sowohl auf großen Veranstaltungen, als auch in privaten Haushalten aufgeführt. Dieses findet während der Bon-Zeit statt, also im Sommer, vorwiegend im August.

Beim letzten Tanzteil werden die Zuschauer mit eingebunden. Der Meister der Gruppe verteilt Samba-Schlagzeuge. Das sind kleine Holzinstrumente mit drei Blättern, die sich die Auserwählten zwischen Zeige – und Mittelfinger klemmen sollen. Und dann geht es los: Während der Tanzvorführung muss Nina ihre Finger aufeinander zubewegen, um dadurch der Musik das gewisse Etwas zu verleihen. Es fällt ganz schön schwer, im Takt mitzuschlagen.

httpv://youtu.be/rYF5e7mM5Zk

Eisa-Tanz der Ryukyu Koko Matsuri Daiko Tanzgruppe
Nina mit dem Samba-Schlagzeug

Nina mit dem Samba-Schlagzeug

 

Station Nummer 3: China 

 Kung-Fu Tanztheater

Ein junger Mann tanzt durch die Halle. Dabei muss man mehrmals hinschauen, um das, was er da tut als „Tanz“ zu definieren. Er bewegt sich ganz geschmeidig, geradezu fliessend. Dabei trägt er eine rote Robe und schwarze Schuhe. Die Musik ist laut und energisch, ebenso bewegt sich der junge Chinese dazu. Steigt der Musikpegel an springt er in die Luft, landet danach aber ebenso saft wieder auf dem Boden. Dem Mann folgen zwei Frauen, eine Chinesin und eine Europäerin. Beide bewegen sich rythmisch und synchron zu der Musik. In ihren Händen halten sie Fächer, die sie immer wieder ausbreiten und wieder einfahren. Was folgt lässt sich am besten als „Kung – Fu Tanztheater“ beschreiben. Mit einer Mischung aus Kampf, Tanz und Comedy kommt ein Mann in einer gelben Robe daher.  Mit einem Schwert in der Hand springt und tanzt er über den Boden. Er schwankt, parodiert offenbar einen Betrunkenen. Die Chinesen verstehen Humor. Und dennoch sind die sinnliche Musik und Bewegungen der Vortragenden dadurch nicht weniger eindrucksvoll. Hier müssen wir mal nicht mitmachen.

httpv://youtu.be/3WyMmuZWWqY

Kung-Fu Tanztheater

 

 

Asien ITB 2013

„Selamat Siang“ Indonesien – Guten Tag Indonesien

 Claudia Lang und Monika Bleichern auf dem Stand von Indonesien; Foto: Pia-Maria Schäfer

Jedes Jahr hat die ITB ein neues Partnerland. Dieses Jahr: Indonesien. Claudia Lang, Marketingmanagerin des Indonesischen Fremdenverkehrsamtes  und Monika Blachian, Marketingdirektorin von Travel.PR standen young press Antwort zu den Gastland.

young press: Warum sollte man nach Indonesien reisen?

Indonesien ist das vielseitigste und vielfältigste Land der Welt. Man muss es einfach erlebt haben.

young press: Wodurch drückt sich diese Vielfältigkeit aus?

In Indonesien leben über 700 Kulturen. Von Meer, Strand, Bergen und Kulturstätten bis hin zu modernen Metropolen  kann man alles besichtigen. Jeder Reisende wird zufrieden gestellt.

young press: Beste und schönste Reisezeit?

Die beste Zeit ist nach dem Monsun. Das heißt zwischen April und November. Wobei es in der Monsunzeit auch spannend sein kann. Es regnet zwar zwischendrin, aber wir sind ja am Äquator und es ist immer warm.

young press: Was sollte man unbedingt sehen?

Das ist wirklich die schwierigste Frage, die Sie mir stellen können. Bei 17.000 Inseln kann man viel entdecken. Es kommt vor allem darauf an, wofür man sich interessiert.

young press: Was sind Ihre persönlichen Highlights?

Der buddhistische Tempel in Borobudur und der Toba-See sind zwei Highlights, die man besuchen kann.

young press: Was erhoffen Sie sich von der Messe?

Wir sind schon seit 45 Jahren auf der ITB vertreten. Wir gehören sozusagen schon zum Inventar der Messe.  Und dieses Jahr sind wir ja Partnerland und haben einen größeren Stand.

young press: Wie wird man Partnerland- muss man sich bewerben oder wird man gefragt?

Da gibt es, glaube ich, viele Wege. Und da hat sich auf der politischen Ebene vielleicht was einfädeln lassen und auf alle Fälle wurde es dann angefragt.

young press: Lohnt es sich Partnerland zu sein?

Auf jeden Fall. Man merkt die steigende Aufmerksamkeit, die auch die Medien für dieses Land entwickeln. Wir hoffen natürlich auch auf eine Nachhaltigkeit dieses Interesses. Das Ziel ist es, Besucherzahlen aus Deutschland, Europa und natürlich weltweit zu erhöhen.

young press: Wann haben Sie angefangen für die Messe zu planen?

Angefangen haben wir 2011, als die Einladung kam. Dann gehen die ersten Vorbereitungen los. Das ganze Jahr 2012 haben wir auf die Messe hingearbeitet.

young press: Wie viel Aufwand muss man betreiben, um zwischen den anderen Ständen aufzufallen? Was muss man tun?

Man muss viel bieten. Wir haben natürlich dieses Glück, dass unsere Kulturen sehr auffallen. Schöne Menschen, tolle Kostüme, dass lockt die Besucher an. Die Musik ist exotisch und wir haben aus Indonesien exzellenten Kaffee. Der ist in Deutschland auch kaum bekannt. Auch haben wir eine Massageecke, denn Java ist die Wiege der Spa-Kultur.

young press: Aber sie machen auch viele Shows, um die Besucher auf den Stand aufmerksam zu machen. Wissen Sie, wie viele Shows pro Tag laufen?

Wir haben täglich zwei Hauptblöcke mit Tänzen und kurzen Aufführungen zwischendurch. Es ist noch zu überblicken, aber dafür gibt es dann auch das Personal, die das dann arrangieren.

young press: Die ITB ist vier Tage für Fachbesucher und am Wochenende für alle Interessierten offen. Bieten Sie am Wochenende etwas anderes an?

Nein, es werden die gleichen Shows sein. Natürlich merkt man, dass gewisse Verkäufer nicht mehr so präsent sind, aber wir am Indonesien-Stand sind genauso präsent wie vorher da.

Das Interview führte Pia-Maria Schäfer

[nggallery id=30]

Asien Fernreisen Interview ITB 2013 Topstories