Zum Jubiläum hat der Tourismusverband Visit Berlin extra für die ITB sinnbildlich Berge versetzt: Am Messestand können Besucher ein echtes zwei Tonnen schweres Stück der Mauer selbst beschriften. Ausländische Gäste, die die Überreste der Teilung noch nie so hautnah erlebt haben wie die Berliner selbst, zieht das besonders an. Die Veranstalter nutzen die Gelegenheit, um so auf die zahlreichen Attraktionen der Hauptstadt, die mit der Teilung Deutschlands zusammenhängen, aufmerksam zu machen.
Für alle, die das Jubiläum des Mauerfalls zum Anlass nehmen Berlin zu besuchen, gibt es in diesem Jahr zahlreiche Extra-Ausstellungen und Veranstaltungen – zusätzlich zu den bisher schon erfolgreichen Sehenswürdigkeiten.Ständige Ausstellungen wie das DDR-Museum, der Checkpoint Charlie, das Mauermuseum, die East Side Gallery oder die Gedenkstätte Berliner Mauer kämen bei Besuchern seit der Wende sehr gut an, erklärt Christian Tänzler, der Pressesprecher von Visit Berlin. „Weltweit haben die Menschen ein besonderes Interesse an der Geschichte Berlins und der Mauer.“Gerade durch die Schattenseiten der Geschichte besitze Berlin seinen eigenen Reiz. Die „Kanten“ von Ost- und Westberlin an einschlägigen Orten seien bis heute für Besucher spürbar.
Das Highlight der Festlichkeiten rund um den 9. November wird die „Lichtgrenze“ sein: An zwei Tagen soll eine 12 km-lange Kette aus weißen runden Leuchtkörpern entlang des ehemaligen Mauerverlaufs installiert werden. In Zickzack verläuft dann das Licht dort, wo früher die Mauer die Stadt trennt.Was man sich unter der „Lichtgrenze“ vorzustellen hat, das wird den Besuchern der ITB anhand eines Videos bereits heute gezeigt. Ein rund zweiminütiger Film verbindet Filmausschnitte des Archivmaterials der Mauer und des simulierten Verlaufs der Lichterkette durch Berlin.
Die Reaktionen auf die Simulation sind sehr positiv. Selbst Besucher aus dem Ausland sind ergriffen, wenn sie die Bilder sehen. „Viele Messegäste legen wert darauf,dass gerade die junge Generation ein Gefühl dafür bekommt, was die Trennung Deutschlands bedeutet hat“, sagt Michaela Engelbrecht, die für Kulturprojekte Berlin GmbH arbeitet.
In der Halle herrscht eine bedächtige Stille und einige Besucher schauen den mit Musik hinterlegten Film gleich mehrmals hintereinander an. „Ich hab es noch in echt erlebt. Auf der einen Seite war alles düster, grau, Nacht. Und bei uns im Westen war alles farbig, bunt und hell“, erzählt Claudia Schulz mit belegter Stimme. Auf die Frage was sie empfindet, wenn sie diese Bilder sieht, antwortet sie:„Zum Glück ist es vorbei.“ leu
Veranstaltungen anlässlich des 25-jährigen Mauerfalls:
„Farben für die Republik. Auftragsfotografie vom Leben in der DDR“ im Deutschen Historischen Museum vom 21. März bis 31. August
„Tour M – Mauerdurchbrüche. Unterirdische Fluchten von Berlin nach Berlin“, geführte Touren von Berliner Unterwelten
„100 Meilen Lauf – Mauerweglauf durch Berlin in Gedenken an die Maueropfer“ am 16. und 17. August. Start und Ende an der Friedrich-Ludwig- Jahn-Sportbank
„Asisi Panometer“ – Panoramablick über das geteilte Berlin am Checkpoint Charlie bis Ende 2014
„Gesichter einer friedfertigen Revolution“ Fotoausstellung der Zionskirche in Zusammenarbeit mit der Robert-Havemann-Society
weitere Veranstaltungen und Feierlichkeiten unter www.berliner-mauer-gedenkstaette.de |