Quelle: Jennifer Schwanenberg.

Trotz geschwungener Erker ist es gradlinig, trotz einiger Teppiche und Kissen wirkt es steril. Die Hallen, in denen die Staaten am arabischen Meer, Süd- und Zentralarabien auf der ITB Berlin 2011 auftreten, glänzen in modernem Traditionsbewusstsein.

Am Freitag sind die Hallen bevölkert von Geschäftsleuten, Ausstellern und Schaulustigen. „Es ist nicht so gedrängt, wie vergangenes Jahr aber es gibt viele Give-Away-Sammler“, erklärt mir Imran A. Siddiqui, Manager bei Emirates Springs Hotel Apartments. Auf dem kleinen Messetisch stehen Datteln und Nüsse für mich bereit. Die bunten Teller sind das einzige aus Pappe in der Halle. Glänzende Materialien und High-Tech neben Teppichen und blechernen Teekannen.

Ein Counter in Bootsform schmückt den Stand von Dubai, hinter Sharajah stehen Nachbauten traditioneller Holz-Behausungen. Der Fotograf ist gerade in der Pause, sonst könnte ich in einen Kaftan schlüpfen, mich auf die Kissen setzten und ein Erinnerungsfoto machen lassen.

Die Staaten präsentieren sich mit hohen Ständen und geometrisch korrekt angeordneten Sitzecken. Fast alle sind besetzt. Egal ob Männer im schwarzen Anzug oder in weißen Gewändern, ob Frauen mit dunklen Haaren und bunten Kopftüchern, alle sind im Gespräch. Am Empfang des Kuwait-Standes steht Sheikha Al-yaqoub, Angestellte der kuwaitischen Tourismusbehörde. Sie sagt, „es ist ruhig dieses Jahr. Die Menschen beziehen wohl die Ereignisse in Nordafrika auf alle Staaten des mittleren Ostens.“

Schlendert man durch die Halle spürt man die Schnelllebigkeit. Niemand hier „schlendert“. Die Stewardessen am Stand von Emirates sehen zwar entspannt aus, aber das Lächeln bleibt in jeder Lage professionell. Emirates hat den größten Touchscreen der Welt in die Halle gestellt und die – nach eigenen Angaben – schönste Business-Class-Suite. Für mein Empfinden ist sie etwas zu goldglänzend, um gemütlich zu sein und noch immer zu klein, um wirklich den Namen „Suite“ zu verdienen. Aber was will man erwarten – es ist schließlich ein Flugzeug.

Viel auf wenig Raum zu packen scheint für Emirates ein Leichtes. Sie haben einen gigantischen Erdball auf ihren Stand gebaut. Damit er in die Halle passt, haben sie ihn platt gedrückt. So haben sie die Welt mit auf der Messe, können darin Gespräche führen und darauf ihren Flugrouten zeigen.

Alles in der Halle ist bis ins Detail geplant und organisiert. Die Stände sind gepflegt, wie die Anzüge der Manager, die geschwungenen Silhouetten der Stände und die bunten Gewänder der Bacuhtänzerinnen erinnern an „Tausend und eine Nacht“. Nur etwas fehlt: „Es gibt keinen Platz zum beten in der Halle.“ Das stört den Hotelmanager Imran A. Siddiqui. Trotz der schönen Fassaden.

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