Quelle: flickr.com/spielbar.com

Kann die Seidenstraße mehr sein, als nur ihre romantische Geschichte? Ist es möglich, sie als gesamttouristische Destination zu vermarkten? Uzbekistan, Turkmenistan, Aserbaidschan und andere Anlieger wollen der Straße ein neues Image geben: „Towards a Stronger Silk Road Brand“ – heißt die Marketingkampagne für die Seidenstraße und ihrer angrenzenden, touristisch interessanten Länder. Doch wie lässt sich eine 10.000 km lange Straße vermarkten, die sich von Europa bis Zentralasien zieht? Die sich in viele Routen aufteilt und bisher hauptsächlich durch Marco Polo oder Genghis Khan bekannt wurde? Motiviert durch die vielfältige Geschichte der Seidenstraße und dem touristischen Potential der angrenzenden Länder geht die World Tourism Organization (UNWTO) dieser Frage auf der ITB Berlin 2011 nach: Unter anderem in Gesprächsforen mit Ansprechpartnern aus den teilnehmenden Ländern der Seidenstraße.

Die teilnehmenden Vertreter sind sich einig: Reisende auf der Suche nach neuen, unbekannten Zielen werden zur Zielgruppe, die man für Orte begeistern kann, die auf ihrer touristischen Landkarte bisher ein weißer Fleck waren. Mit einer Mischung aus Legenden, Romantik und Geschichten aus vergangener Zeit. Aber auch mit einer Anlehnung an die aktuelle Realität unterschiedlicher Religionen und ethnischer Gruppen entlang der Straße.

Soweit das Ziel – und der Weg dorthin? Laut aktueller Marktforschungsergebnisse seitens der UNWTO aus dem Jahre 2011 im Rahmen des Silk Road-Programmes – bei dem über 300 Blogs, Chat-Rooms und Soziale Foren auf Schlagworte im Zusammenhang mit der Seidenstraße untersucht wurden – zeigte sich: Insbesondere junge Reisende, Backpacker und Individualtouristen interessiert eine Reise entlang der Seidenstraße. Die kulinarische Vielfalt, die sich von Europa über Zentralasien zieht, spielt dabei eine große Rolle. Aber auch der Sicherheitsaspekt und die Transportmittel vor Ort müssen stimmen. Für einen reibungslosen Grenzübergang ist sogar ein Silk Road-Touristenvisum geplant.

Kulturelle Vielfalt ist in jedem Fall ausreichend vorhanden, bietet doch jedes der teilnehmenden Länder an der Seidenstraße seine eigenen Highlights: Die Seidenraupen-Farm im kleinen griechischen Dorf Soufli, die Moschee in Bukhara in Usbekistan, von der auch heute noch die Gebetsrufe erklingen, oder der Stoffbasar in Xian, auf dem Händler schon seit Jahrhunderten feilschen. „Bis sich die Marke Seidenstraße aber tatsächlich in den Reisekatalogen wiederfindet, wird es sicherlich noch einige Jahre dauern“, erklärt Dr. Roger Carton, Managing Director der TEAM Tourism Consulting, „eigentlich hat es noch gar nicht richtig begonnen. Aber wir beziehen alle Nationen der Seidenstraße in unser Marketing-Projekt ein.“

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